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  • Claudia Ward

Katzenelend auch in Deutschland

Zum Weltkatzentag 2021 möchten wir vom Wildtierschutz Deutschland, Sektion Hessen, wieder einen Bericht über Katzen veröffentlichen.

Die Katze ist in Deutschland das beliebteste Haustier. Das liegt mit Sicherheit auch daran, dass die Stubentiger als pflegeleicht gelten, alleine bleiben können und Katzen angeblich keine größeren Anforderungen stellen oder brauchen. Katzen können zudem ganz leicht und schnell angeschafft werden, sei es über Freunde oder Bekannte, Bauernhöfe, Privatzüchtungen über Ebay usw. Aber genau hier liegt das Problem!


Eine Katze ist schnell angeschafft aber leider ist die Verantwortung vieler neuer Katzenbesitzer schlichtweg nicht vorhanden. Viele Katzen werden weder kastriert, noch geimpft, geschweige denn gechippt und registriert. Wenn diese Katzen dann noch in den Freigang dürfen, fängt das ganze Problem erst an. Straßenkatzen sind oftmals die Nachkommen von nicht kastrierten oder ausgesetzten Hauskatzen.


Streunerkatzen führen ein hartes Leben, sie leiden an Hunger, Durst, Krankheiten und Tod.
Herrenlose Katze im Maisfeld Bild: Michaela Cottrell

Katzen können sich sich pro Jahr zweimal vermehren. Wenn pro Wurf drei Kätzchen überleben ergibt dies nach 7 Jahren rein rechnerisch 420.000 Katzen. Eine Massenvermehrung menschengemacht durch uneinsichtige und verantwortungslose Katzenbesitzer.


Allein in Deutschland leben nach Schätzungen des Deutschen Tierschutzbundes weit über zwei Millionen Straßenkatzen ein erbärmliches Leben in dreckigen Hinterhöfen, Fabrikgelände, Schrebergärten und auf Campingplätzen. Wenn die Katzen Glück haben werden sie dort geduldet und gefüttert.


Streunerkatze in Fabrikhalle
Besitzerlose Katze in einer stillgelegten Fabrikhalle Bild: privat

Daher ist es absolut wichtig und auch notwendig besonders Herrenlose Katzen zu kastrieren und auch gegen Krankheiten behandeln zu lassen. Denn Katzenschnupfen und auch der hoch ansteckende Parvovirus, auch Katzenseuche genannt, lassen viele Katzen einen einsamen und qualvollen Tod im Verborgenen sterben. Besitzerlose Katzen leiden zudem oft an Hunger und Durst. Ein elendiges Leben was für die meisten Menschen nicht sichtbar ist, da sich Streunerkatzen bevorzugt im Verborgenen aufhalten und den Menschen meiden.


Das alles kann verhindert werden durch eine verantwortungsvolle Katzenhaltung mit Kastration, Impfung und Kennzeichnung der Tiere. Da leider viele Menschen es immer noch nicht verstehen oder verstehen wollen, muss deutschlandweit eine Katzenschutzverordnung her, welche besagt dass alle Katzen die in den Freigang dürfen kastriert und gekennzeichnet werden müssen! Missachtungen sollten mit Bußgeldern belegt werden. Nur durch konsequente Kastration lässt sich auf Dauer Tierleid vermeiden.


Im April 2015 hat die Hessische Landesregierung die Ermächtigung in kreisfreien Städten auf dem Oberbürgermeister, in den übrigen Gemeinden auf dem Gemeindevorstand oder Magistrat übertragen. Stand Dezember 2020 haben 35 Städte und Gemeinden in Hessen eine Katzenschutzverordnung. Darunter Hanau, Darmstadt, Raunheim, Kassel und Wiesbaden.


Ein Kitten geboren in Schrebergarten
Streuner Kitten vor einer ungewissen Zukunft welches von Hunger, Krankheiten und Tod gezeichnet ist. Bild: privat

Die vielen ehrenamtlichen Katzenhilfen in Deutschland, aber auch die Tierschutzvereine arbeiten am Limit und sind oftmals am Ende ihrer Kräfte. Viele Katzen überleben nicht, sterben an Katzenseuche, Katzenschnupfen, Unterernährung, Spulwürmer und Giardien. Ganz zu schweigen von den hohen Tierarztkosten welche bei der Behandlung entstehen.


Zudem gibt es Schätzung, wonach jedes Jahr in Deutschland etwa 100.000 Katzen von Jägern gnadenlos erschossen, in Fallen gefangen oder von Jagdhunden zerrissen werden.


Katzenschnupfen ist eine weit verbreitete Infektion unter Herrenlosen Katzen aber auch bei nicht geimpften Katzen ein Thema.
Kitten mit Katzenschnupfen Bild: Raunheimer Tierhilfe

Wir vom Wildtierschutz Deutschland, Sektion Hessen, setzen uns für eine deutschlandweite Katzenschutzverordnung ein. Nur durch Kastration lässt sich Katzenleid auf Dauer vermeiden.

+++ Hintergrund: Welt der Katzen

Magistratsvorlage Katzenschutzverordnung
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